Chronik eines Sabbatjahres

 Zur Person

Geboren am 7. März 1970 in Krefeld am Niederrhein, zog es mich schon früh in die Welt hinaus. Das erste Fernweh weckten die Erzählungen von Jules Verne („In 80 Tagen um die Welt“) und Karl May; diese Tendenz verstärkte sich im Laufe der Zeit durch die Lektüre von Berichten echter Reisender und Forscher (Humboldt, Schweizer, Grzimek und wie sie alle hießen).

Zum Fernweh gesellte sich eine gewisse Experimentierlust sowie eine kreative Ader. Ersteres führte zum Leidwesen meiner Eltern zu einigen ungewöhnlichen Basteleien (Unterwasser- Sprengsätze für die Badewanne u.ä.), letzteres konnte glücklicherweise mit Hilfe des bald einsetzenden Klavierunterrichts kanalisiert werden.

So bereitete ich mich spielerisch auf die technischen und kulturellen Anforderungen späterer Unternehmungen vor. Die stets gut durchgeplanten familiären Urlaubsreisen erweiterten zusätzlich meinen Horizont. Meine Abenteuerlust, geschweige denn mein Freiheitsdrang, konnten damit allerdings nicht befriedigt werden.      

Eine ernsthafte Reisetätigkeit begann ich erst nach dem Abitur und Zivildienst (Siehe: Reisebiographie) Vor allem die großzügig dimensionierten studienfreien Zeiten während meines Studiums (Lehramt: Geschichte, Physik, später noch Musik) ließen es zu, dass ich nach eigenen Vorstellungen die Welt erkunden konnte. Ob alleine mit dem Fahrrad durch Europa oder mit einer Gruppe Kunstbesessener nach Italien, ob mit dem Auto in die Wüste oder mithilfe fernöstlicher Meditationstechniken auf dem Weg nach Innen, stets kehrte ich mit neuen Gedanken und unvergesslichen Eindrücken zurück.

Der Eintritt ins schulische Arbeitsleben vor zehn Jahren änderte an der Entdeckungslust wenig. Allerdings stand schon bald die berufliche Verantwortung im Vordergrund. Mehr und mehr wuchs ich in meine Rolle hinein. Das bedeutete, dass ich mich auch in der unterrichtsfreien Zeit (entgegen allen Vorurteilen gegenüber meiner Zunft) mit schulischen Belangen auseinandersetzte. Die Zeit für größere eigene Projekte war nun ziemlich begrenzt. Viele Ideen, vor allem jene, die an Termine außerhalb der Ferienzeit gebunden waren, erschienen nicht mehr durchführbar (Vgl.: Ins Ewige Eis).

Im März dieses Jahres wurde ich vierzig. Für Menschen mit einem Sinn für symbolische Gedankenspielereien sicherlich eine Zahl von besonderer Bedeutung (Siehe: Die Zahl Vierzig). Die Bilanz ist, dass ich einen Beruf gefunden habe, der mich ausfüllt, seit dem 8.8.08 glücklich verheiratet bin und nach wie vor – von ein paar Pfunden zuviel abgesehen – unter keinen gesundheitlichen Problemen leide. In der Freizeit kann ich mich als semiprofessioneller Musiker kreativ austoben. 

Aber noch immer drängt es mich danach, mehr zu erleben und aus den gewohnten Bahnen auszubrechen. Noch immer bin ich neugierig auf das Unbekannte. Noch immer sind nicht alle Träume ausgeträumt.

Daher der Entschluss, mich jetzt für ein Jahr von allen beruflichen Verpflichtungen loszusagen. Und zu neuen Horizonten aufzubrechen.  

   

 

Mit 40... hat man noch Träume | klio@nexgo.de