Chronik eines Sabbatjahres

Im Busch – eine Ausbildung zum australischen Field Guide

(11.Oktober – 7.November 2010)

„..People need to come here and relax. Sit on the country, feel the spirits of this country and go home and feel the same way.” Natasha Nadj, Bunidj clan

 

Bei der Erfindung des Sabbatjahres stand der Gedanke Pate, dass die Nutznießer genug Zeit für eigene Forschungen haben sollten. In wieweit dieser Aspekt bei meinen bisherigen Aktivitäten eine Rolle gespielt hatte, sei einmal dahin gestellt. Doch zumindest für den Oktober diesen Jahres darf ich wohl behaupten, dem Anspruch gerecht geworden zu sein.

Denn dann absolvierte ich in Australien eine 28tägige Ausbildung zum Field Guide. Die Entscheidung dazu fiel zugegebenermaßen nicht schwer, war ich doch von klein auf von Naturforschern aller Art (Bernhard Grzimek, Steve Irwin, David Attenborough  etc.) und deren Dokumentationen fasziniert, was mich bereits zu einer Ranger-Ausbildung in Südafrika bewogen hatte (siehe Reisebiografie).

Außerdem war der Entschluss stark beeinflusst von meinen ersten touristischen Reisen auf den Roten Kontinent – und dem in Kino und Fernsehen vermittelten Australienbild. Doch schon bald merkte ich, dass hier einiges zu korrigieren war. Steve Irwin gilt mitnichten bei vielen Australiern als großer Naturforscher („Wer hat dem eigentlich erlaubt, alle Viecher anzufassen und einzufangen?“). Das Vorbild von Crocodile Dundee war kein gutmütiges Raubein, sondern starb als Polizistenmörder in einer Schießerei. Die Ureinwohner Australiens haben besseres zu tun, als malerisch halbnackt auf einem Bein in der Landschaft zu stehen und sich telepathisch zu verständigen. Und der Job als Field Guide ist sicherlich ziemlich spannend, aber auch verdammt anstrengend. 

 

Die Unterkunft in Darwin 

Der Weg zu diesen Erkenntnissen führte über Darwin, jene Stadt im Norden Australiens, die durch die japanische Bombardierung im Zweiten Weltkrieg eine gewisse Berühmtheit erlangt hat – man denke nur an den Film „Australia“ mit Nicole Kidman (und halbnackten, auf einem Bein stehenden, telepathisch begabten Ureinwohnern…). Dort landete ich am 7. Oktober und hatte erstmal vier Tage Zeit, mich an das tropische Klima zu gewöhnen.

 

   

Downunder im Militärmuseum

 

Begegnung mit einem Peitschenrochen

Während der Eingewöhnungszeit las ich ein wenig in dem mir vorher zugesandten „Ausbildungsmanual“, besuchte zwecks praktischer Anschauung den botanischen Garten und trieb ein bisschen Sport, um fit für die kommenden Herausforderungen zu sein. Außerdem traf ich ein paar Ex- Schüler(innen), die während ihres Work&Travel- Aufenthalts in Australien offenbar nichts Besseres zu tun hatten, als mit ihrem ehemaligen Pauker auf den Nachtmarkt, ins Militärmuseum oder in den Wildlifepark zu gehen. Ziemlich lässig – ich hoffe, die drei hatten mit den dortigen Waffen (Peitschen…) und Tieren (Peitschenrochen…) genauso viel Spaß wie ich.

Nach drei Tagen hieß es dann „Farewell“, und ich wurde am Mittag des 11. Oktober abgeholt zum Ausbildungscamp in Swim Creek Station.  

 

Lagekarte (mit vielen wichtigen Details)

Das Lager befindet sich etwa drei Stunden östlich von Darwin, in unmittelbarer Nähe des berühmten Kakadu National Park, auf dem Gelände einer Wasserbüffelfarm. Vor Ort begann erst einmal das allgemeine Kennenlernen der Trainer, Mitstreiter und örtlichen Gegebenheiten.

Die Lagercrew bestand aus sechs Personen: Ian, John, Hamish und Kelda, die uns theoretisch und praktisch ausbildeten, sowie Dee, die die Küche und alle anderen lebenswichtige Bereiche (vorzüglich!) organisierte, und Harry, der als eine Art Lagergehilfe fungierte (aber immer noch genug Zeit hatte, seine Muskeln im Zelt zu stählen).

Meine Mitstreiter kamen überwiegend aus Australien (bzw. Südafrika), waren zum größten Teil weiblich, und meistens recht jung. Viele hatten (zumindest am Anfang) den Wunsch, tatsächlich in der „Field Guide“- Branche zu arbeiten. Die Ausgangsvoraussetzungen waren also ein bisschen anders als bei mir.  

Ein wenig fühlte ich mich als „Alien“. Auch wenn „der Australier an sich“ eine sehr offene, unkomplizierte Umgangsweise hat, wurde mir immer wieder bewusst, dass ich sprachlich und kulturell anders geprägt worden bin. Umso spannender war es, sich mit meinen Lagerkollegen auszutauschen, was zu vielen wertvollen Gesprächen führte. Insbesondere dank meiner etwas lebenserfahreneren Lagergenossen erhielt ich so bemerkenswerte Einblicke in die australische Lebens- und Gedankenwelt.

 

   

Im Camp

 

Unterwegs mit dem Safariwagen (und wieder ein Platter..)

Bei der Ankunft wurden wir erst einmal paarweise auf unsere Zelthäuser verteilt (da wir nur fünf männliche Teilnehmer hatten, gab es einen Einzelbezug – und den bekam ich), und nach einer allgemeinen Vorstellung der Situation mit den Sicherheitsvorschriften vertraut gemacht. Safety first! Vor allem, was das ausreichende Trinken von Wasser angeht („Dehydration is a hazard in the tropics!“) und das Händewaschen vor dem Essen. Ansonsten wurden wir noch darüber aufgeklärt, was zu tun sei bei einer Begegnung mit einem der ums Lager streifenden Wasserbüffel, und dass nur an der Feuerstelle geraucht werden dürfe (Feuergefahr). 

 

   

Wasserbüffel in ihrem Element

 

Nicht nur Dehydration ist ein Problem

Auf die Frage, wie es denn mit giftigen Schlangen und Spinnen aussähe, erfuhren wir, dass es sie gäbe – in unserem Gebiet z.B. den Küstentaipan, die Nördliche Todesnatter, die Königsbraunschlange und die Westliche Braunschlange (Alle auf der Liste der zehn giftigsten Schlangen der Welt). Wir sollten also aufpassen, wo wir hinträten, vor allem nachts beim Toilettengang. Alles weitere über Schlangenbisse lernten wir während der Erste Hilfe Ausbildung - in der letzten Trainingswoche.

Mit den nötigen Grundinformationen versorgt, starteten wir die Ausbildung. Ein typischer Tagesablauf sah so aus: Um 6.00 Uhr Aufstehen und Frühstücken (ab der zweiten Woche war immer ein Zeltteam für die Frühstücksvorbereitung zuständig- blöd, wenn man alleine wohnte...). Ab 6.30  Teilnahme entweder an einem Fußmarsch oder einer Fahrt mit dem Safari- Fahrzeug. Von 10.30 – 12.00 Uhr eine Theorie-Vorlesung; kurz nach 12.00 gab es Mittagessen. Danach war bis 15.30 Uhr Zeit für eigene Lektüre (oder ein Mittagsschläfchen); danach ging es noch einmal zu Fuß oder mit dem Geländewagen auf Tour – bis zum Abendessen um etwa 18.30 Uhr.

In den späteren Abendstunden wurden anfangs noch Aktivitäten wie Känguruhfilmkino oder nächtliches Sternegucken angeboten, oder man saß einfach gemütlich am Lagerfeuer. Zum Ende des Kurses hin diente die Zeit nach dem Abendessen allerdings mehr und mehr zum Lernen für die Abschlussprüfungen. 

 

100% vegetarisch!     Blauflügelkookaburras wecken die Sonne...     Ein Haubenliest  (Blauflügelkookaburra)

Vor dem Essen das Händeswaschen nicht vergessen

 

Morgenstimmung (Mauszeiger auf Bild)

 

Einer der Stimmungsmacher

Das frühe Aufstehen ergab sich im Übrigen von selbst – dafür sorgte die heimische Vogelwelt in Gestalt von Blauflügel- Kookaburras (siehe Bild). Die Essensversorgung war, in Anbetracht der Tatsache, dass wir mitten im Busch lebten, einfach phänomenal - Dee sei Dank! Auch über die Unterbringung gab’s nichts zu meckern. Sie war regenfest, für Kühlung sorgten Ventilatoren (der Strom wurde tagsüber über Solarzellen erzeugt) und die Zahl der  Mücken (liebevoll „Mozzies“ genannt) hielt sich in erträglichen Grenzen.

Die Ausbildung als solche war stark darauf ausgerichtet, dass wir daraus als brauchbare Field Guides für die „Tourismusindustrie“  hervorgehen sollten – und zwar  mit einer deutlich ökologischen Ausrichtung. Wir setzten uns also in Theorie und Praxis intensiv mit Geologie, Botanik, Zoologie, dem Zusammenspiel von Fauna und Flora, Meteorologie, Astronomie, sowie Kulturgeschichte auseinander, und das auf hohem, quasi-wissenschaftlichen Niveau – was bedeutete, dass wir auch taxonomisch fit gemacht wurden und zumindest teilweise die lateinischen Namen der verschiedensten Dinge wissen mussten. Wohlgemerkt Lateinisch mit englischer Aussprache…. 

 

Schraubenpalme     Kapokbusch

pandanus spiralis

 

cochlospermum fraseri

Letzteres war aber nicht unbedingt die größte Herausforderung für mich – neue Vokabeln musste ich ja so oder so in großer Menge lernen. Anspruchsvoller war die Übertragung des Gelernten in die Praxis – und die Identifizierung von Bäumen oder Tieren bei unseren Touren. Schon bald sollten wir in der Lage sein, selbst Erläuterungen für das, was uns begegnete, zu liefern und die Touren stückweise eigenständig zu leiten.

 

 

Flinkwallaby

Seine Vorfahren waren Fleischfresser

 

 

Arguswaran

Br ist noch immer einer

Im Kakadu Nationlpark

Dingo, where do you go?

 

Amitermis

Hier wohnen Abertausende von nützlichen Termiten

 

Einige erstaunliche Erkenntnisse aus Australien:

-         Die Vorfahren der Känguruhs waren Fleischfresser („Killer-Roos“). Auch heute noch kann man beobachten, wie die Hüpf-Beutler Fleischstücke oder Fisch verzehren.

-         Das Wort „Didgeridoo“  ist europäische Lautmalerei. Das Instrument war ursprünglich nur bei einigen Ureinwohnergruppen im Norden Australiens bekannt, und trug Namen wie djalupu oder yidaki.  Verbreitung fand es  mit Aufkommen der New-Age Musik im 20. Jahrhundert.

-         Das zur Jagd oder für den Krieg benutzte Wurfholz kehrt nicht zum Werfer zurück. Kurvenfliegende Bumerangs sind lediglich Sportgeräte oder dienen zu Übungszwecken. – Übrigens gab es solche zurückkehrenden Wurfhölzer vor über 2000 Jahren auch in Europa und Ägypten.

-         Bei Termiten handelt es sich um keine Ameisenart, sondern eher um Verwandte der Küchenschaben. Außerdem sind die meisten Termitenarten keine Schädlinge, sondern ausgesprochen nützlich, weil sie die Fruchtbarkeit des Erdbodens deutlich verbessern.

-         Ob aus einem Krokodilei ein Männchen oder Weibchen schlüpft, hängt von der Umgebungstemperatur im Nest ab. Nur bei einer Umgebungstemperatur von etwa 34° schlüpfen Männchen.

-         Der Vitamin C- Gehalt von Früchten der Buschpflaume (terminalia ferdinandiana) ist mehr als 50 mal höher als bei Zitronen. Damit ist dieses Obst Ascorbinsäure- Weltmeister.

-         Gemäß der Mythologie der australischen Ureinwohner machen Kookaburras am Morgen einen solchen Lärm, um die Sonne aufzuwecken.

-         Der Kakadu Nationalpark ist eines der wenigen Denkmäler, die sowohl wegen ihrer kulturellen Schätze als auch wegen ihrer Natur zum Unesco Welterbe erklärt wurden.

 

  

 

 

 

 

 

 

Auf diese Weise lernte ich in kurzer Zeit eine ziemliche Menge über die nordaustralische Vogelwelt, deren Rufe, Ernährung, Paarungs- und Nistverhalten sowie einiges über die typischen Pflanzen der Region, deren Überlebensstrategien und welchen Nutzen sie für Menschen haben können. Auch so manche Schlange und Spinne kroch über meinen Weg; Begegnungen mit Krokodilen blieben nicht aus. Was die Säugetierwelt angeht, so bestand diese in erster Linie aus halbwilden, eingebürgerten Exemplaren wie Wasserbüffeln, Pferden und Schweinen oder Dingos (die auch erst seit etwa 4500 Jahren in Australien heimisch sind). An Beuteltieren begegneten uns nur Flinkwallabies (und im Kakadu Nationalpark Felswallabies sowie seltene Antilopenkänguruhs) – andere kuschelige Vertreter dieser Unterklasse wie Wombats oder Koalas kommen in dem Gebiet leider nicht vor.  

 

       

Bunt: Sich häutende Zikade

 

Riesig: Libelle

 

Schmecken nach Limonade: Grüne Ameisen

Eine Besonderheit der Ausbildung bestand darin, dass die kulturellen Hintergründe der ursprünglichen Landbewohner (allgemein „Aborigines“ genannt) in besonderer Weise Beachtung fanden. Tatsächlich erkannte ich nun erst richtig, welch romantisiertes Bild wir in Europa von den australischen Ureinwohnern haben. Weder handelt es sich um ein Volk (es gibt über 300 verschiedene Sprachgruppen), noch sind zurückkehrende Wurfhölzer oder ausgehöhlte Eukalyptusäste, auf denen tiefe Töne geblasen werden, typische Attribute all dieser Menschen (siehe Kasten: Erstaunliche Erkenntnisse aus Australien). Von den Klischeevorstellungen über irgendwelche magischen bzw. telepathischen Fähigkeiten einmal ganz zu schweigen. 

 

   

Jim und ich beim Versuch, Feuer zu machen

 

Victor erklärt

Das Training wurde noch interessanter durch die Begegnungen mit Victor, seines Zeichens Angehöriger einer Gruppe der ursprünglichen Landbewohner. Dieser Mann konnte uns aus erster Hand viel über seine Kultur und deren Traditionen erzählen- auch, in wie fern diese heute noch lebendig sind. Das war besonders erhellend bei unserem dreitägigen Besuch im Kakadu National Park, der schon alleine wegen seiner jahrtausendealten Felsenkunstwerke zum Unesco Welterbe gehört.

       

Der Besuch wurde akribisch von uns allen vorbereitet, um den planerischen Aspekt des Field Guide Berufs zu üben. Wir erstellten Stundenpläne und Tourenvorschläge und bekamen so ein Gespür dafür, wie viel Zeit und Aufwand man für einzelne Aktivitäten bedenken muss. Die Ergebnisse fanden unsere Ausbilder sicher recht interessant – und konfrontierten uns mit der planerischen Wirklichkeit.    

Vor Ort hatten wir uns in verschiedenen Gruppen auch um die Essensversorgung zu kümmern – was bei einem mobilen Zeltlager und bei Regen nicht ganz einfach ist. Tatsächlich wurden wir direkt am ersten Abend im Nationalpark von einem tropischen Regenfall überrascht. Dummerweise brach genau das Zelt von meinem Ausflugsgenossen Jim und mir zusammen, und ich verbrachte die erste Nacht meines Lebens in komplett durchnässten Sachen. So also muss es den Entdeckern Australiens gegangen sein, von denen berichtet wird, dass sie unter solchen Umständen wochenlang umherzogen.

Zum Glück dauerte unser tropischer Regenfall nicht allzu lange, und so konnten wir die unbeschreibliche Landschaft des Kakadu National Parks anderntags schon wieder bei strahlendem Sonnenschein erkunden. 

 

   

Wieder trocken

 

Noch mehr erfrischendes Nass

Auf dem Rückweg in unser Camp hielten wir in dem Gedenkpark für jenen Polizisten, der von dem Vorbild für Crocodile Dundee erschossen wurde. Außerdem pausierten wir in einem landestypischen Etablissement, das jedem Horrorfilm als Kulisse hätte dienen können. Dieses "Hotel" wurde übrigens zum Verkauf angeboten... 

 

   

Von innen...

 

..und von außen einladend

Weitere Highlights unseres Trainings waren ein paar Bootstouren – „klassisch“ mit dem Motorboot auf dem Fluss, oder "thrilly" mit dem Airboat auf einem Billabong.  

 

   

Mit dem Airboat...

 

..auf dem Billabong

Auf den Berufsalltag als Field Guide wurden wir zudem durch Begegnungen mit den Eigentümern der umliegenden Lodges vorbereitet. Bei dieser Gelegenheit erfuhr ich, dass ich für einen touristischen Aufenthalt in derselben Gegend – zugegebenermaßen in einer etwas komfortableren Unterkunft, ob das Essen viel besser gewesen wäre, bleibt fraglich - mehr als 900 Dollar pro Nacht hätte bezahlen können. Dass ich dort einen intensiveren Eindruck von dem australischen Buschleben erhalten hätte, halte ich allerdings für unwahrscheinlich. 

Es wurde klar, dass die Tätigkeit als Field Guide sicherlich sehr spannend und naturbezogen ist, aber eben auch einen Fulltime- Job bedeutet. Erwartet werden umfassende Kenntnisse über die Umgebung („Mehr als dreimal eine Frage der Kunden nicht ordentlich beantworten zu können, bedeutet, dass man seinen Job nicht richtig macht“), aber auch praktische, organisatorische und kommunikative Fähigkeiten. Im Prinzip muss man ständig für seine Gäste da sein – und zwar Gäste, die teilweise über 900 Dollar pro Nacht bezahlt haben… 

 

       

Brumbies- Australische Wildpferde

 

 Der Jabiru- Wahrzeichen des Northern Territory

 

Riesentrappe und Baumschlange: Wer belauert da wen?

Die Ausbildung endete mit einer Reihe von Prüfungen. Theoretische Tests über den Stoff der Vorlesungen und die Tourismus-Industrie, einen praktischen Fußmarsch mit Fragen nach Pflanzen und Tieren am Wegesrand, sowie einen selbstständig angeleiteten Themen-Spaziergang und einen Geländewagenausflug. Zwischendurch gab es noch eine Erste Hilfe Fortbildung, bei der ich trotz vorheriger Kursteilnahme in Deutschland nochmal mitmachte. So erfuhr ich einiges mehr über die Gefahren von Schlangen- und Spinnenbissen. Schon bemerkenswert, was es in Australien zu Lande und zu Wasser alles an giftigen Kreaturen gibt.. 

Die Tests habe ich weitestgehend problemlos bestanden, für meinen themengeleiteten Spaziergang („What makes Australia so special?“) wurde ich sogar besonders gelobt. Und das, obwohl ich nicht gerade unfall- und akzentfrei Englisch spreche…. Sind schon sehr nett, die Australier. Nur den Geländewagenausflug musste ich noch einmal wiederholen, weil ich mich dabei zeitlich vollkommen verzettelt hatte. Außerdem, und das ist in Australien viel schlimmer, war ich nicht im „flow“ gewesen.  "You can do that better", sagte Ian, und tatsächlich, beim zweiten Anlauf stimmte das Timing und alle waren glücklich.

 

Nacktaugenkakadus    

They make Australia special

 

Zurück in die Zivilisation

Nun bin ich also Field Guide und zertifizierter Australian First Aider. Das Feedback für die von mir geführten Touren war eine schöne Bestätigung dafür, dass ich mit einer erklärenden Berufstätigkeit offenbar nicht ganz falsch liege. Dass ich mich selbst nochmal in eine Ausbildungs- und Prüfungssituation begeben habe, hat mich daran erinnert, wie sich so etwas anfühlt. Last, but not least habe ich während der Zeit im Busch eine Reihe ausgesprochen interessanter Menschen kennengelernt - und viel, sehr viel über ein erstaunliches Land erfahren.

Was kann man mehr von einem Sabbatical erwarten?

Oder, um es mit den Worten meines Lagergenossen Jim zu sagen: "All good, mate, all good"

Mit 40... hat man noch Träume | klio@nexgo.de