Chronik eines Sabbatjahres

Reaktionen auf die Aktion 11plus5

Anschreiben des 11plus5-Teams:

Wegberg, 10. Oktober 2010

Sehr geehrte Damen und Herren,

am 03. Oktober 2010 feierte Deutschland 20 Jahre deutsche Einheit.

Zu diesem Anlass hat sich eine Privatinitiative aus fünf jungen Menschen (Klaus Gawlick, Claudia Geier, Alexander Hergert, Christoph Riedl und Mario Wissel) gefunden um die Frage zu klären, wer den 03. Oktober feiert beziehungsweise wie dieser überhaupt gefeiert werden sollte.

Wir bildeten zwei Teams, Nord- und Südtour. Diese Teams reisten vom 02. Oktober, Start Düsseldorf, bis zum 03. Oktober, Ziel Berlin, durch alle 16. Bundesländer um Ideen zur Gestaltung des Feiertages zu sammeln.

Die gesammelten Vorschläge wurden auf der Internetseite www.11plus5.de veröffentlicht. In zwei Etappen konnte vom Bürger zunächst der Landessieger, dann der Bundessieger, gewählt werden.

Im Anhang befindet sich die Siegerliste zum Wettbewerb.

Wir würden uns freuen, wenn wir ihr Interesse geweckt haben. Bitte schauen sie sich unser Projekt genauer an, ein Feedback wäre schön. Da der 03. Oktober ein bedeutender Feiertag ist, wäre es ebenfalls toll über den Gewinnervorschlag oder auch die anderen Vorschläge nachzudenken und sich dazu zu äußern. Es sind wirklich spannende und interessante Ideen. Gerade in der heutigen Zeit ist Bürgernähe und Transparenz wichtig und charmant. Also sagen sie uns ehrlich und offen ihre Meinung, wir, die Bürger, werden es ihnen danken.

Vielen Dank.

Mit freundlichen Grüßen

Christoph Riedl für das 11plus5-Team

 

Antwort des Bundeskanzleramts:

Berlin, 20. Oktober 2010

Sehr geehrter Herr Riedl,

haben Sie vielen Dank für Ihr Schreiben vom 10. Oktober 2010 an Frau Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel. Wegen der Vielzahl der hier täglich eingehenden Schreiben ist es der Bundeskanzlerin leider nicht möglich, in jedem Fall persönlich zu antworten. Hierfür bitte ich um Verständnis.

Nach unserer Verfassung sind für die Bearbeitung einzelner Fachfragen die ein­zelnen Bundesministerien zuständig. Für die von Ihnen angesprochene Problema­tik ist innerhalb der Bundesregierung das Bundesministerium des Innern das  zuständige Fachministerium. Daher habe ich ihre Eingabe dorthin

weitergeleitet.

Bitte warten Sie die Nachricht dieses Ministeriums ab und wenden Sie sich bei weiteren konkreten  Nachfragen unmittelbar an das Bundesaministerium im Innern.

 

Antwort des Deutschen Bundestags

Berlin, 1. November 2010

Sehr geehrter Herr Riedl,

der Präsident des Deutschen Bundestages, Prof. Dr. Lammert, dankt Ihnen für die Information über Ihre interessante Initiative zum Tag der Deutschen Einheit. Er hat mich gebeten, Ihnen zu antworten.

Für den Bundestagspräsidenten ist der 3. Oktober unbedingt ein Grund zu feiern, stolz zu sein und dankbar. Größeres Glück hatten die Deutschen in ihrer Geschichte wohl nie. Ihr Engagement für diesen nationalen Feiertag schätzt er daher sehr.

Der Bundestag veranstaltet nur in seltenen Ausnahmen selbst Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit so wie in diesem Jahr, als das Parlament aus Anlass des 20. Jahrestages der Wiedervereinigung Bürgerinnen und Bürger zu einem Fest vor dem Reichstagsgebäude lud. Als Ausrichter der offiziellen Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit wechseln sich die Länder ab- eine Übereinkunft, die dem föderalen Charakter unseres Landes Rechnung trägt.

Es gibt daneben selbstverständlich allen Anlass, den 3. Oktober auch in anderen Landeshauptstätten, in Städten und Gemeinden wie in privaten Begegnungen zu begehen. Dieser Wunsch spricht deutlich auch aus den von Ihnen zusammengetragenen Ideen, von denen die eine oder andere vielleicht Anregung für kommunale oder landesweite Initiativen sein kann. So liegt etwa die Hoheit über Museen und andere öffentliche Kultureinrichtungen in alle Regel bei Ländern und Kommunen, nicht beim Bund.

Eine "Entpolitisierung", wie der Siegervorschlag fordert, kann indes nicht wünschenswert sein. Sie würde der Bedeutung des Tages nicht gerecht. Schließlich war der mutige Kampf vieler Menschen für Freiheit und Demokratie, ohne die es die deutsche Einheit nicht gegeben hätte, eine hochpolitische Angelegenheit, die nicht genug gewürdigt werden kann.

Im Namen des Bundestagspräsidenten wünsche ich Ihnen und Ihren Mitstreitern alles Gute und viel Erfolg.  

 

Antwort des Bundesinnenministeriums:

Berlin, 9. November 2010

Sehr geehrter Herr Riedl,

haben Sie vielen Dank für die Informationen über ihren Wettbewerb mit Ideen zur Gestaltung des Tages der Deutschen Einheit. Ihr Schreiben vom 10. Oktober 2010 wurde vom Bundeskanzleramt an das Bundesinnenministerium (BMI) weitergeleitet.,

Das BMI hat auf Bundesebene vielfältige  Aktivitäten rund um das Jubiläum "20 Jahre Deutsche Einheit" durchgeführt und koordiniert. Dabei stand es auch mit den Ländern in Kontakt, auf deren Aktivitäten sich ihr Projekt bezog.

Wir freuen uns, dass sich engagierte Bürgerinnen md Bürger ebenfalls mit dem Thema auseinandersetzen und damit nicht nur interessante Anregungen liefern, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur demokratischen Festkultur in unserem Land leisten.

Für Ihr weiteres Engagement wünschen wir Ihnen viel Freude und Erfolg.

 

Antwort des Bundesrats:

Berlin, 18. November 2010

 Sehr geehrter Herr Riedl

im Namen des ehemaligen Bundesratspräsidenten und jetzigen Ersten Vize­präsidenten des Bundesrates, Herrn Bürgermeister Jens Böhrnsen, danke ich Ihnen und dem 11plus5-Team für ihr Schreiben vom 10. Oktober 2010 sowie für das damit verbundene Engagement, sich näher mit den Möglich­keiten auseinanderzusetzen, wie der Tag der Deutschen Einheit begangen werden könnte.

Seit der Einführung dieses Nationalfeiertages am 3. Oktober 1990 hat man sich darauf verständigt, die zentralen Feierlichkeiten in dem Land, das den Präsidenten bzw. die Präsidentin des Bundesrates stellt, durchzuführen. Neben dem jeweiligen Festakt wird in diesem Zusammenhang alljährlich auch ein großes Bürgerfest gefeiert, in dessen Rahmen sich nicht nur der Bundesrat, der Deutsche Bundestag und die Bundesregierung, sondern auch die 16 Länder mit unterschiedlichsten Programmen präsentieren. Parallel dazu gab und gibt es an diesem Tag in vielen anderen Landeshauptstädten besondere Feiern und Veranstaltungen. Alle 16 Länder sind frei, diesen Feiertag nach ihren Vorstellungen zu gestalten. Diese Vielfalt ist gewollt und soll gerade dazu führen, dass sich viele Menschen angesprochen fühlen.

Einige der von Ihnen zusammengetragenen Vorschläge werden schon praktiziert. In Berlin beispielsweise finden am Brandenburger Tor seit einigen Jahren am 3. Oktober Veranstaltungen und Konzerte statt, das heißt der 3. Platz der "Siegerliste" ist bereits Realität. Auch das Medium der Wanderausstellung [Platz 6,Rheinland-Pfalz) wurde in den vergangenen Jahren, wie z.B.  2010 in Bremen, des Öfteren eingesetzt. Die Überlegung, den Tag der Deutschen Einheit zu "entpolitisieren" und alle kulturellen Einrichtungen an diesem Tag zu öffnen, wird hier dagegen eher skeptisch gesehen. Zum einen, weil es z. B. mit dem "Tag des offenen Denkmals" vergleichbare Aktionen bereits gibt, zum anderen und vor allem aber, weil der Tag der Deutschen Einheit nach hiesiger Auffassung eben auch ein eminent politischer Tag ist.

Die offiziellen Feierlichkeiten für den Tag der Deutschen Einheit 2011 werden in Nordrhein-Westfalen in der Bundesstadt Bonn stattfinden. Gerne gebe ich Ihre Anregungen an die Veranstalter weiter.

 

Mit 40... hat man noch Träume | klio@nexgo.de