Chronik eines Sabbatjahres

 Velo-Handy-Navi – das Nokia 5230 im Härtetest

 

Als Navigationsgerät bei meiner Radtour „Ab in den Süden“ verwendete ich ein Nokia 5230. Eine Einstellung für Routen mit dem Fahrrad gibt es bei dem Gerät nicht, so dass ich in der Regel die Fußgängerfunktion wählte. Tatsächlich war die Streckenauswahl meist recht gelungen. Nur manchmal schlug mir das Gerät Wege vor, die wirklich kaum befahrbar waren- da hieß es dann Schieben. Zuweilen wunderte ich mich auch über kilometerlange Strecken entlang viel befahrener Bundesstraßen. Die Vorstellung, hier zu Fuß lang zu wandern, fand ich ziemlich erschreckend. Vermutlich gab es aber keine sinnvollen Alternativen, von einem Ort zum anderen zu gelangen.

Bei der Routenauswahl wurden Steigungen überhaupt nicht bedacht – was bei Touren in hügeligen Gegenden schon mal zu unangenehmen Überraschungen führte. Z.b., als ich über einen Berg geleitet wurde, hinterher aber sah, dass es eine Alternative drum herum gegeben hätte….

Als sehr nützlich hat sich das Gerät beim Zurechtfinden in Städten erwiesen. Das Auffinden der Jugendherbergen, deren Adressen über die Suchfunktion automatisch ermittelt werden können, war wirklich einfach. Das galt auch für das Aufspüren von Sehenswürdigkeiten    

Bei der Nutzung der Handy-Navigation ist allerdings darauf zu achten, dass das Display immer nur für kurze Momente, auf keinen Fall dauerhaft, in Betrieb ist. So ist auch ein längerer Einsatz bei einer Tagestour problemlos möglich. Am Abend muss dann wieder neue Energie getankt werden – wobei die Akkuladezeiten angenehm kurz sind (etwa zwei Stunden)  

Das Display des Handys ist, solange es nicht direkt von der Sonne beschienen wird, draußen durchaus gut lesbar. Problematisch ist allerdings, dass sich die – nur im Internet bestellbare – Fahrrad-Halterung in der Praxis als unbrauchbar erweist. Auf den ersten Blick erscheint sie ziemlich stabil, die Tücke zeigt sich aber bei der Anwendung. Jedesmal, wenn man das Handy in die Halteschale steckt, aktiviert man den Fotoapparat, was ziemlich nervig ist.

Noch viel störender ist, dass der seitliche Sperrschalter komplett verdeckt wird. Diesen braucht man zum schnellen An- und Ausschalten des Displays (zwecks Schonung des Akkus, s.o.). Eine Möglichkeit, wie man dies ohne den Schalter tun kann, habe ich nicht gefunden. So blieb mir nichts anderes übrig, als das Handy gut greifbar in einer Tasche aufzubewahren, um es bei Bedarf schnell zur Hand nehmen und aktivieren zu können.

Bemerkenswert ist die Stabilität des Geräts. Selbst einen Sturz auf den Asphalt hat es ohne merkbare Schäden überstanden. Auch Regennässe scheint ihm nichts auszumachen.  

Zum Schluss sei noch erwähnt, dass man eine Beratung zu den beschriebenen Aspekten im sog. „Fachhandel“ leider nicht bekommt. Hier habe ich durchweg erschreckende Inkompetenz erlebt.

Sehr bedauerlich, weil sich das Gerät auch für größere Fahrradtoren durchaus als praxistauglich erwiesen hat.

Mit 40... hat man noch Träume | klio@nexgo.de